Ganz viel Wissenswertes und Entscheidungshilfen für die Auswahl eines Labradors
Nachdem wir mit Bobby unsere Familie um ein Mitglied erweitert haben, sind wir der Rasse der Labrador Retriever gänzlich verfallen.
Unser Bobby und auch Bandit haben uns gezeigt, was für einen wundervollen Charakter diese Hunde haben.
Wenn Sie sich einen Labrador anschaffen möchten, seien Sie sich bewusst, dass Labbi´s keine Wach- bzw. Schutzhunde sind und sich auch nicht für die Zwingerhaltung eignen.
Labradore sind sehr menschenbezogen und brauchen unbedingt den Kontakt zu Ihnen – gerne immer und überall dabei – so viel es geht eng mit „ihrer“ Familie zusammen.
Mit einem Labrador haben Sie 10 – 15 Jahre einen absolut treuen Freund und Weggefährten, sie müssen aber auch Verantwortung für ihn übernehmen. Ein Labrador beansprucht Zeit, er braucht Erziehung, viel Beschäftigung und Aufgaben.
Wenn Sie ihn vom allerersten Tag an mit klarem und eindeutigem Verhalten gewisse Regeln lehren, die bei Ihnen gelten und ihn stets mit geduldiger Konsequenz und Einfühlungsvermögen erziehen, wird er sich vertrauensvoll in ihr „Rudel“ einordnen.
Junge Labradore haben insbesondere in den ersten 2 Jahren ein ungezügeltes Temperament mit überschäumenden Freudensbekundigungen, mit denen sie sich bei nahezu jedem freundlichen Gegenüber (Mensch oder Tier) einzuschmeicheln versuchen. Auch unfreundlichen oder ängstlichen Fremden muss so ein junger Labrador ja unbedingt beweisen, wie toll und lieb und freundlich er ist. Am besten geht das ja über hochspringen und einen dicken „Schlabber“ durchs Gesicht…
Da der Labrador Retriever ein sehr aufmerksamer und intelligenter Hund ist, gewöhnt er sich aber daran, sein Temperament zu zügeln und sein Gegenüber nur dann in Labrador Manier zu bedrängen, wenn sein Besitzer dies erlaubt. Frühzeitige Erziehung und Konzequenz im Umgang mit einem Labrador Retriever sind jedoch Voraussetzungen dafür.
Neben einer ausgeprägten Spielfreude sind Labrador Retriever Wasserfanatiker und vorzügliche Schwimmer. Ihr mit dicker Unterwolle ausgestattetes und Wasser abweisendes Haarkleid und ihr kraftvoller Körperbau mit der typischen kräftigen Rute bieten ihnen ideale Voraussetzungen für einen längeren Aufenthalt im Wasser. Wenn Sie mit dem Hund unterwegs sind, ziehen sie am besten alte Sachen an, und halten Sie immer ein Handtuch im Auto bereit. Seien Sie sicher – Ihr Labrador wird bei jeder Gelegenheit ins Wasser springen, egal, ob es sich um das Meer, einen See, Fluss, Teich, eine Kuhtränke, Pfütze oder ein Planschbecken handelt. Bei Bandit bereiten mir z.B. die total verschlammten Wegegräben im Wald (Einsinktiefe im Schlamm mind. 20 cm) immer eine besondere Freude.
Weiterhin sind Labrador Retriever dafür bekannt, mit Begeisterung alles Mögliche und Unmögliche im Fang herumzuschleppen, also zu apportieren. Die Arbeit mit Dummies bietet daher eine ideale Möglichkeit, diese fleißigen Apportierhunde, an Land wie auch im Wasser, rassegerecht zu beschäftigen.
Auch zu Hause kennt Bandit mittlerweile unzählige Dinge beim „Namen“ und sucht bzw. bringt mir diese auf Kommando oder trägt sie hinter mir her – eine unbezahlbare Haushaltshilfe, die sich auch noch unsagbar freut eine Aufgabe bewältigt zu haben… Leckerchen darf dann natürlich nicht fehlen.
Jeder Labrador-Besitzer kann bestätigen, dass der Hund immer Hunger hat und alles, was nicht niet- und nagelfest ist, frisst. Dafür gibt es eine mögliche Erklärung: Vor langer Zeit, als die Fischer ihre Labradore die Netze und einzelne Fische aus dem Meer holen ließen, wurden sie nur im Winter gefüttert. Den Sommer über mussten sich die Hunde selbst versorgen. So erklärt sich vielleicht ihre Gewohnheit, alles nach Futter zu durchstöbern! Gerade von Bobby könnte ich unzählige Geschichten hierüber erzählen:
- nie vergessen, der Tag als er nach dem Genuss einer ganzen Packung Weinbrandbohnen beim Treppe hinaufgehen immer wieder die Beine unter sich verlor und immer wieder auf der Schnauze landete – vollkommen betrunken –
- auch nie vergessen, als er in unserer Abwesenheit eine 10-er-Packung Hühnereier von der Anrichte „geklaut“ hat und diese auf dem hochflorigen Wohnzimmerteppich genüsslich zerbissen hat – Frauchen war begeistert
- ebenfalls nicht vergessen, die absolut sinnlosen Versuche Bobby davon abzuhalten täglich den Mülleimerinhalt in der Wohnung zu zerstreuen. Frauchen hat ja so viele Tips bekommen – der Mülleimerdeckel (verschließbar mit Klammerhalterungen!) wurde mit flüssigem Tabasco eingerieben und dieser mit Pfeffer bestreut – super, die „Vorspeise“ wurde begeistert angenommen und als Frauchen nach Hause kam war der Deckel absolut sauber abgeleckt – und der Mülleimerinhalt wieder verstreut...
Aber insbesondere bei der Erziehung können wir uns diese Verfressenheit und die ausgeprägte Spielfreude gut zunutze machen. Wie oft schon habe ich auf dem Hundeplatz die Hundebesitzer bedauert, deren Hunde für Leckerchen nicht zugänglich waren und die auch aus unterschiedlichen Gründen Spielzeug verweigerten. Das kann beim Labrador nicht passieren.
Insbesondere Junghunde, die unterfordert sind und nicht angemessen beschäftigt werden, können Verhaltensweisen zeigen, von denen ihre Besitzer nicht immer erfreut sind. Es ist aber recht „interessant“ zu erleben, welchen Einfallsreichtum diese Labradore dabei an den Tag legen können.
Der Labrador hat noch eine andere besondere Eigenschaft – man kann ihm nie richtig böse sein – diese Augen bzw. Blicke lassen in kürzester Zeit jedes Herz schmelzen.
Ich denke z.B. noch an Bobby´s stolzen Blick, als er mir präsentierte, dass er die gerade frisch bepflanzten Balkonkübel alle wieder ausgegraben hat – und wie enttäuscht er geguckt hat, als ich nicht gerade Freudensprünge machte...
oder als er mir beim Nachhausekommen freudig wedelnd meine neuen superteuren Pumps brachte, aus denen er in intensiver Arbeit Sandalen gemacht hatte – die vorderen und hinteren Kappen fehlten vollständig...
Während ich dies schreibe, fällt mir auf, dass ich gar nicht so viele Beispiele von Bandit bringen kann – irgendwie ist er nicht ganz der typische Labrador-Vertreter. Bandit hat uns noch nie etwas kaputt gemacht – nein, noch nie stimmt nicht – ich habe jetzt bereits die achte Leine – irgendwie findet er es total doof, wenn ich unterwegs stehen bleibe, um mich zu unterhalten – auch für die breiteste Gurtleine braucht er nur unbemerkte Sekundenbruchteile und mein Hund springt freudig wedelnd über die Wiese... anbinden ist genauso doof..., aber mittels Kette jetzt zumindest auf dem Hundeplatz machbar.
Sie sehen, mit einem Labrador wird es nie langweilig. Denken Sie auch an all das, wenn Sie sich für einen Labrador entscheiden.
Ich persönlich bin der Meinung, dass ich von meinen beiden Labbi´s so viel mehr bekommen habe, dass die paar kleinen „Zerstörungen“ oder „Unstimmigkeiten“ überhaupt nichts ausmachen.
Ich liebe diese wundervolle Rasse, das tolle Wesen und die bedingungslose Treue und Liebe dieser Hunde.
Im Untermenü habe ich noch einige weitere interessante Seiten und Informationen zusammengestellt und hoffe natürlich, dass auch Sie und Ihr Labrador bzw. zukünftiger Labrador davon profitieren werden.